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Aktuelles von der LÖG und der Branche.

12.12.25

Brasiliens Ölproduktion erholt sich von November Ausfällen

Die Rohölpreise an ICE und NYMEX fielen am gestrigen Donnerstag zeitweise auf den niedrigsten Stand seit dem 21. Oktober. Obwohl die Beschlagnahme eines Öltankers vor der Küste Venezuelas durch US-Soldaten dafür sorgte, dass die geopolitischen Risiken nicht in Vergessenheit geraten, überwogen letztlich wieder die Bedenken hinsichtlich einer Überversorgung am Ölmarkt. So zeichnet sich auf Wochensicht auch ein Preisrückgang ab.
Daran dürften vermutlich auch die vom US Finanzministerium verkündeten Sanktionen gegen drei Neffen von Venezuelas Präsident Nicolas Maduro und sechs Öltanker nichts ändern. Der Konflikt in Venezuela birgt zwar ein erhöhtes Risiko für die Öffentlichkeit, ändert aber nichts am Gesamtbild, erklärt Haris Khurshid, Analyst bei Karobaar Capital LP, der hinzufügt. Solange Sanktionen nicht plötzlich die Handelsströme unterbrechen oder Schifffahrtswege lahmlegen, handelt es sich eher um Störfaktoren als um einen strukturellen Schock.
Unterdessen bleibt weiterhin abzuwarten, wie sich die Verhandlungen über einen Friedensplan für die Ukraine entwickeln. Die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine werden auch nächste Woche und darüber hinaus im Mittelpunkt stehen, so der Analyst Hiroyuki Kikukawa von Nissan Securities Investment, dem zufolge der WTI Preis die Marke von 55 Dollar testen könnte, sollte tatsächlich eine Einigung erzielt werden.
Eine Einigung über einen Friedensplan könnte zahlreiche Sanktionen des Westens gegen Russlands Ölsektor aus der Gleichung nehmen, was die Sorgen bezüglich eines Überangebots befeuern würde. Die IEA geht in ihrem aktuellen Ölmarktbericht immer noch von einem beträchtlichen Überangebot von +3,8 Mio. B/T im kommenden Jahr aus und gab an, die weltweiten Ölbestände seien im Oktober auf ein Vier-Jahres Hoch gestiegen.
Die OPEC schätzt die Nachfrage nach dem Rohöl aus der OPEC+ für 2026 derzeit auf 43,0 Mio. B/T, sodass der Markt ausgeglichen wäre, sollte die Allianz ihre Fördermengen auf dem Stand von November belassen. Zumindest im ersten Quartal 2026 wollen die acht Länder der Allianz, die ihre Fördermengen seit Anfang 2024 freiwillig stärker als nötig gedrosselt hatten, nicht weiter steigern. Wie es danach aussieht, ist allerdings schwer vorherzusehen.
Derweil könnte die Erholung der brasilianischen Produktion von einem Rücksetzer im November das weltweite Angebot steigen lassen, während unklar ist, wie der weitere Zinspfad der Fed im kommenden Jahr aussehen wird. Fed Chef Powell hatte nach der jüngsten FOMC Situng für das kommende Jahr gerade einmal eine weitere Zinssenkung in Aussicht gestellt, sodass seitens der Fed im kommenden Jahr nur wenig Auftrieb für die Konjunktur und auch die Ölnachfrage der USA zu erwarten ist. Allerdings ist Powells Amtszeit auch bald zu Ende, sodass abzuwarten bleibt, ob sein Nachfolger die Dinge vielleicht anders sieht.

11.12.25

USA beschlagnahmen Öltanker vor Venezuelas Küste

Die Rohölpreise an ICE und NYMEX legten am gestrigen Mittwoch wieder leicht zu, nachdem sie in der ersten Wochenhälfte deutlich nachgegeben hatten. Einer der Gründe für den Anstieg dürfte die Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte gewesen sein, die die Aktienmärkte und damit letztlich auch die Ölfutures am späten Abend steigen ließ.

Allerdings könnte heute schon wieder die Ernüchterung kommen, denn in der Pressekonferenz zur jüngsten Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses (FOMC) versetzte Fed-Chef Jerome Powell den Hoffnungen auf eine weitere Zinssenkung im Januar einen erheblichen Dämpfer. Da Zinssenkungen die Kreditkosten senken und den Dollar tendenziell belasten, profitiert die Wirtschaft und somit auch die Ölnachfrage für gewöhnlich von ihnen. Dementsprechend wirkt die sinkende Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung bei der FOMC-Sitzung von Januar auf die Ölfutures bearish.

Diesem bearishen Faktor könnte heute auch eine höhere geopolitische Risikoprämie entgegenwirken, nachdem US-Soldaten einen Öltanker vor der Küste Venezuelas gestürmt haben. "Die Beschlagnahmung eines venezolanischen Tankers durch die USA stellt eine klare Eskalation von Finanzsanktionen hin zu physischen Maßnahmen dar – sie erhöht das Risiko für Caracas und alle, die venezolanische Exporte ermöglichen", kommentiert Jorge Leon, Leiter der geopolitischen Analyse bei Rystad Energy den Vorfall, der hinzufügt: "Solche Aktionen setzen den Preisen eine geopolitische Untergrenze: Selbst geringe Mengen können die Stimmung beeinflussen, wenn es um die Seewege und eine Eskalation zwischen Staaten geht."

Der Analyst Tony Sycamore von IG geht davon aus, dass die jüngsten Entwicklungen in Sachen Venezuela den Rohölpreis bis Ende des Jahres vermutlich über 55 Dollar pro Barrel halten dürfte, "sofern es nicht zu einem unerwarteten Friedensabkommen in der Ukraine kommt“. Dies bleibt bislang jedoch weiterhin aus.

Im heutigen Tagesverlauf dürfte der Fokus nun auf die aktuellen Monatsberichte von IEA und OPEC übergehen. Letztere hatte in ihrem Bericht von November damit überrascht, dass sie den Ölmarkt im dritten Quartal als eindeutig überversorgt einschätzte und damit die Annahme eines Angebotsdefizits, das aus dem vorangegangenen Bericht hervorgegangen war, deutlich korrigierte.

10.12.25

API meldet massive Aufbauten bei US-Produktbeständen

Die Rohölpreise an ICE und NYMEX knüpften gestern an die Verluste von Anfang der Woche an, nachdem die Sorgen bezüglich des erwarteten Überangebots wieder überhand nahmen. Insgesamt bleiben jedoch zahlreiche Unsicherheitsfaktoren bestehen.

"Die Ölmärkte sind derzeit, soweit wir das beurteilen können, richtungslos. Lediglich die vom American Petroleum Institute (API) gemeldeten sinkenden US-Lagerbestände geben ihnen etwas Auftrieb“, beschreibt Analyst Suvro Sarkar, leitender Energieanalyst der DBS Bank, die aktuelle Entwicklung und fügt hinzu: "Händler werden die Entwicklungen in den Friedensgesprächen mit der Ukraine genau beobachten, um Hinweise zu erhalten. Die Zinssenkung der US-Notenbank ist ein weiterer wichtiger makroökonomischer Faktor, der die Ölpreise stützen könnte."

Der nächste Zinsentscheid der Fed wird heute Abend bekannt gegeben, wobei die Marktteilnehmer eine Zinssenkung um 25 Basispunkte bereits größtenteils eingepreist haben. Eine stärker stützende Wirkung hätten wohl Hinweise des US-Notenbankchefs auf eine weitere Senkung bei der geldpolitischen Sitzung des Offenmarktausschusses im Januar.

Diese könnte allerdings schon morgen wieder durch bearishe Monatsberichte von IEA und OPEC gedämpft werden. Die EIA gab ihren Dezember-Monatsbericht gestern Abend heraus und korrigierte darin ihre Erwartungen zum Angebotsüberschuss im Jahr 2026 um +80.000 B/T auf +2,26 Mio. B/T nach oben. Die IEA hatte bereits in ihren vergangenen Monatsberichten ein Überangebot von über 4 Mio. B/T für das kommende Jahr prognostiziert, sodass anzunehmen ist, dass auch sie eher bearish ausgerichtet bleibt.

9.12.25

Sudan: Bürgerkrieg beeinträchtig Ölförderung

Trader an den Ölbörsen blicken vor allem weiter auf die Friedensgespräche bezüglich des Krieges zwischen Russland und der Ukraine. Hier spricht Kiew aktuell vor allem mit seinen europäischen Partnern, die einen Friedensvertrag über die Köpfe der Ukrainer hinweg ablehnen. Selenskyj stellte im Anschluss an die Gesprächsrunde noch einmal klar, dass es von Seiten der Ukraine keine rechtlichen Möglichkeiten zur Gebietsabtretung gibt – eine Hauptforderung Moskaus.

„Öl bleibt in einer engen Handelsspanne, bis wir eine bessere Vorstellung davon erhalten welchen Ausgang die Friedensverhandlungen nehmen, so Tim Waterer von KCM Trade. „Wenn die Gespräche abgebrochen werden, rechnen wir mit einer Aufwärtsbewegung für die Ölpreise, wenn es aber Fortschritte gibt und die Wahrscheinlichkeit der Rückkehr russischen Öls steigt, würden wir mit einer Preissenkung rechnen,“ so Waterer weiter. Diese Einschätzung dürfte von den meisten Marktteilnehmern so geteilt werden, wobei es mit den aktuell verhärteten Fronten am Verhandlungstisch keine echte Aussicht auf ein schnelles Ende des Konfliktes gibt.

Entsprechend wäre ein Friedensvertrag mit einer Aufhebung aller Sanktionen gegen Russland eine echte Überraschung, die vom Markt momentan nicht eingepreist ist. Ein Scheitern der Verhandlungen würde hingegen nicht wirklich verwundern und somit auch keine stark bullishe Wirkung auf die Märkte haben.

Der kurze Ausfall am West Qurna 2 Ölfeld im Irak hat keinen nachhaltigen Einfluss auf die Preise gehabt, weshalb die Aufmerksamkeit des Markt schnell wieder „auf das zentrale Thema gelenkt wurde: ein hohen Angebot bei einer zurückhaltenden Nachfrageerwartungen,“ so Analystin Priyanka Sachdeva, von Phillip Nova. „Brent ist zurück in Richtung 62 Dollar gerutscht, was nahtlos den allgemeinen Erwartungen für Dezember entspricht.“ Die Fed Zinssenkung könnte Brent kurzfristig innerhalb der Spanne von 60 bis 65 Dollar stützen, die generelle Preisstruktur sei durch die Erwartung einer Überversorgung in 2026 aber stabil, so das Fazit von Sachdava.

8.12.25

G7 plant alle russischen Ölexporte zu sanktionieren

Der Ölmarkt steht vor einer schwachen Nachfragesaison, die erst mit dem Beginn des zweiten Quartals 2026 endet. Dann sorgt die Sommernachfrage wieder für einen Schub, weshalb sich die OPEC+ Gruppe zuletzt auch für eine Zurückhaltung bei weiteren Produktionssteigerungen ausgesprochen hat.

Saudi Arabien hat daher auch seine Preisniveaus weiter drastisch gesenkt und verteidigt seine Marktanteile (05.12.2025 Aramco OSPs signalisieren schwächere Januar-Nachfrage). Profiteur bleibt China, dass seine Rohölimporte steigert und damit die Preise stützt – zumindest vorübergehend. Ein großer Teil der Lieferungen dürfte für Lagerbestände sein, sodass die Importe im kommenden Jahr wohl nachgeben werden, sowie die Ziellagerbestände erreicht sind oder die Weltmarktpreise zu stark anziehen.

Mittelfristig ist eine Überversorgung zu erwarten, die sich preislich zuletzt nicht wirklich in eine bearishe Tendenz ummünzen ließ. Angriffe der Ukraine auf russische Ölanlagen bleiben weiterhin stützend für die Notierungen. Nicht zuletzt deswegen bleiben die Friedensverhandlungen - mit den USA als Vermittler – entscheidend für die übergeordnete Entwicklung der Ölbörsen.

Eine Aufhebung oder Verschärfung der Russland-Sanktionen könne beim Ölangebot Veränderungen von 2 Mio. B/T ausmachen, so die Analysten der ANZ Bank. Vivek Dhar weißt aber da-rauf hin, dass man bei der ANZ davon ausgeht, dass sich letztendlich die „Befürchtungen eines Überangebots bewahrheiten werden, insbesondere da Russlands Öl- und Produktlieferungen Sanktionen schlussendlich umgehen werden, sodass sich die Futures 2026 schrittweise auf 60 Dollar zubewegen werden.“

Das ist zumindest keine gewagte Prognose, da der Brent Frontmonat aktuell bei 63,86 Dollar notiert und WTI sogar nur bei 60,21 Dollar steht. Der Februar wird bei WTI mit 59,91 Dollar sogar unter dem von Dhar genannten Niveau gehandelt.

Dennoch würden sich neue Sanktionen der G7 Länder wohl stützend auf die Preise auswirken, insbesondere da in dem Zusammenhang wohl mit einer stärkeren Durchsetzung der Maßnahmen zu rechnen wäre. Zuletzt positive Konjunkturdaten aus China und USA, in Verbindung mit der Erwartung einer US-Zinssenkung, ergeben für uns zumindest kurzfristig ein leicht bullishes Bild, wenngleich die Gesamtbetrachtung mittelfristig eher einen bearishen Anstrich behält.

5.12.25

Aramco OSPs signalisieren schwächere Januar Nachfrage

Der Ölmarkt bleibt auch zum Ende der Woche in seinem Spannungsfeld aus widerstreitenden Faktoren und Unsicherheiten gefangen. Während die Anleger sowohl den schleppenden Friedensprozess in der Ukraine im Auge behalten, wägen sie auch Faktoren wie die erwartete Zinssenkung der Fed, die zunehmenden Spannungen in Venezuela oder auch die schon länger schwelenden Angebotssorgen ab.
In Sachen Friedensverhandlungen sollen heute weitere Gespräche mit ukrainischen Vertretern in Florida geführt werden, während Russlands Präsident Wladimir Putin gestern erklärte, einige Punkte des von den USA unterstützten Friedensplans seien für ihn inakzeptabel (04.12.2025 Putin: Friedensplan in jetziger Form inakzeptabel"). Im Falle einer Einigung könnte es theoretisch zu einer Aufhebung der Sanktionen gegen Russland und damit zu höheren Ölexporten kommen, was die Preise im Angesicht des erwarteten Überangebots eher belasten würde.

Mit dem Blick in die Zukunft gerichtet bleiben die Angebotsfaktoren im Mittelpunkt. Ein Friedensabkommen mit Russland würde mehr Öl auf den Markt bringen und die Preise vermutlich drücken, erklärt Anh Pham, Senior Research Specialist bei LSEG. „Umgekehrt würde jede geopolitische Eskalation die Preise nach oben treiben. Die OPEC+ hat sich darauf verständigt, die Produktion am Anfang des nächsten Jahres konstant zu halten, was den Preisen ebenfalls etwas Unterstützung bietet, so der Experte.
Der bearishe Trend dürfte sich wahrscheinlich fortsetzen, meint auch Zhou Mi, Analyst in der Forschungsabteilung des Brokerhaus Chaos Ternary Futures Co., da Rohöl sich grundsätzlich in einem Zustand des Überangebots befinde. Die Gespräche über die Ukraine und die Rhetorik der USA gegenüber Venezuela sind aus seiner Sicht lediglich Marktrauschen.
Wie sich die Lage in Venezuela tatsächlich entwickeln wird bleibt abzuwarten, nachdem US Präsident Trump erst vor wenigen Tagen mehr oder weniger deutlich mit der Entsendung von Bodentruppen zum Kampf gegen venezolanische Drogenkartells gedroht hatte. Sollte sich in dem südamerikanischen Land ein neuer Krisenherd eröffnen, könnte dies die Rohölförderung des OPEC-Mitglieds durchaus gefährden. Aktuell produziert das Land etwa 1,1 Mio. B/T, die überwiegend an den chinesischen Markt exportiert werden.

4.12.25

Ukrainische Drohnen treffen Druschba-Pipeline

Die Bemühungen um eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine kamen zuletzt wieder ins Stocken, was auch am Ölmarkt eingepreist wurde. Die Berichte darüber, dass gestern die Druschba-Pipeline durch einen erneuten Drohnenangriff der Ukraine getroffen wurde, untermauerte die Skepsis der Trader hinsichtlich eines baldigen Friedensabkommens zwischen Russland und der Ukraine.

Nach Einschätzung des Beratungsunternehmens Kpler haben die häufigeren Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur, die die Ukraine seit einigen Monaten durchführt, "den Durchsatz der russischen Raffinerien zwischen September und November auf rund 5 Millionen Barrel pro Tag gedrückt, ein Rückgang von 335.000 Barrel pro Tag im Vergleich zum Vorjahr." Laut Kpler sei davon am stärksten die Produktion von Benzin betroffen gewesen, "aber auch die Gasölproduktion ging deutlich zurück“.

Wie es bei den Friedensgesprächen nun weitergeht, ist indes ungewiss, was selbst US-Präsident Trump, der das Gespräch zwischen dem US-Sondergesandten Steve Witkoff und Russlands Präsident Wladimir Putin als "recht gut" bezeichnete, gestern eingestand. Unabhängig davon wiederholte Trump, seine jüngste Ankündigung, die USA würden gegen die Drogenkartelle Venezuelas sehr bald auf venezolanischem Boden vorgehen, was die Marktteilnehmer dem Analysten Gao Jian von Qisheng Futures Co. zu einem gewissen Maß an Vorsicht anhalten sollte, wenngleich die Fundamentaldaten seiner Meinung nach immer noch "Abwärtsdruck auf den Rohölpreis ausüben würden.

Zu diesen bearishen Fundamentaldaten gesellten sich gestern auch die Daten, die das DOE in seinem wöchentlichen Bericht zum US-Ölmarkt veröffentlichte. So legten die Ölbestände der USA in der vergangenen Woche zu, während die Nachfrage nachgab, obwohl angesichts des Thanksgiving-Feiertags davon auszugehen war, dass die Nachfrage zunimmt, da viele US-Bürger aufgrund des Feiertags-Wochenendes zu ihren Familien fahren. Davon abgesehen enttäuschten auch die am Mittwochnachmittag veröffentlichten Daten des ADP zum US-Arbeitsmarkt, der für November einen Rückgang der Beschäftigung in der amerikanische Privatwirtschaft um 32.000 Stellen auswies.

3.12.25

US-Rohölvorräte laut API stärker gesunken als erwartet

An der allgemeinen Gemengelage, die die Ölfutures beeinflusst, hat sich gestern nicht viel geändert. So führte der russische Präsident Wladimir Putin zwar eigenen Angaben zufolge "sehr nützliche" Gespräche mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff, zu einer Einigung über einen Friedensplan für die Ukraine führten diese allerdings nicht. Vielmehr drohte Putin gestern damit, künftig Schiffe anzugreifen, die die Ukraine unterstützen.

Laut Analyst Tony Sycamore von IG belasten nichtsdestotrotz "die Sorgen über ein Überangebot und eine schwache Nachfrage weiterhin den Rohölpreis (...), der über der Unterstützung bei etwa 55 Dollar bleiben muss, um einen tieferen Einbruch zu vermeiden."

Unterdessen bleibt weiterhin abzuwarten, wie sich die Lage im Hinblick auf Venezuela weiter entwickeln wird. Am gestrigen Dienstag drohte US-Präsident Trump gegen die dortigen Drogenkartelle auf venezolanischem Boden vorzugehen. Dazu soll es laut Trump schon "sehr bald" kommen. Wie stark von dem Konflikt letztlich auch die Ölproduktion des OPEC-Mitglieds betroffen wäre, ist ebenfalls noch ungewiss.

Von der geopolitischen Lage abgesehen warten die Marktteilnehmer heute noch auf den offiziellen Ölbestandsbericht des DOE, der um 16:30 Uhr auf der Agenda steht. Das API meldete für die vergangene Woche einen stärker als erwarteten Rückgang der landesweiten Rohölvorräte, wohingegen die Kraftstoffbestände gestiegen sein sollen, was angesichts der größtenteils abgeschlossenen Raffinerie Umstellungen auf die Winterproduktion wohl nicht unüblich wäre. Darüber hinaus sind die Trader aber auch gespannt darauf, wie sich die Nachfrage in der vergangenen Woche, die den Thanksgiving-Feiertag enthält, vor dem viele US-Bürger zu ihren Familien fahren, entwickelt hat.

2.12.25

Ölfutures vor nächster Runde an US Ölbestandsdaten auf Richtungssuche

Die beiden Rohölkontrakte legten zu Beginn der neuen Handelswoche erst einmal zu. Von der Störung an einigen Handelsplattformen der CME-Group, zu der es am Freitag gekommen war (28.11.2025 NYMEX weiter offline Technische Panne zum Frontmonatswechsel), war keine Rede mehr. Zwar hatte diese vor dem Wochenende noch für Verunsicherung an den Märkten gesorgt und auch den Dollar zeitweise steigen lassen, da sie jedoch auf den Brückentag des Thanksgiving-Wochenendes und somit auf einen ohnehin ausgedünnten Handel fiel, hielten sich die Auswirkungen auf die Ölpreise in Grenzen.
Auch das Ergebnis der OPEC+-Vollversammlung vom Sonntag fiel den Erwartungen entsprechend aus und gab den Ölfutures am Montag daher keine stärkeren Impulse. Die Allianz bekräftigte die Ankündigung der acht Länder, die ihre Fördermengen seit nunmehr knapp zwei Jahren freiwillig stärker drosseln als nötig, dass die Lockerung dieser Zusatzkürzungen im ersten Quartal 2026 ausgesetzt werden. Darüber hinaus diskutierte man über einen Mechanismus zur Bestimmung der maximalen Produktionskapazität der einzelnen OPEC+-Länder, um basierend darauf die Produktionsvorgaben für 2027 ausarbeiten zu können.

Stärkeren Einfluss auf die Ölfutures hatten dagegen zu Beginn der neuen Handelswoche die geopolitischen Entwicklungen. Besonders der erneute Drohnenangriff der Ukraine auf den russischen Schwarzmeerhafen Noworossijsk, der den Betrieb des Exportterminals störte, stützte die Kontrakte. Die Militäraktion untermauert unsere Ansicht, dass ein Friedensabkommen in absehbarer Zeit höchst unwahrscheinlich ist und dass die Diesel-/Gasölmärkte kurz davor stehen, den Komplex wieder in Schwung zu bringen, erklären die Analysten von Ritterbusch and Associates in einer Mitteilung zu dem Vorfall. Im gestrigen Tagesverlauf gab das Ölunternehmen Chevron zwar an, dass die Verladungen in Noworossijsk wiederaufgenommen worden seien, ein Risiko für das Ölangebot bleiben die Drohnenangriffe der Ukraine auf die russische Energieinfrastruktur allerdings dennoch.
Der einzig neue Faktor, der zuletzt als Einflussfaktor für die Ölpreise hinzukam, ist laut Suvro Sarkar, Experte für den Bereich Energie bei DBS, allerdings die angespannte Lage in Venezuela. Ein umfassender Konflikt ist zwar unwahrscheinlich, doch die aktuellen Ereignisse könnten das Land intern destabilisieren und die Ölproduktion und -exporte gefährden, so Sarkar. US Präsident Trump hatte gestern seine Äußerungen vom Samstag, der Luftraum über Venezuela sollte als vollständig gesperrt betrachtet werden, wieder klein geredet, die Sorge vor einer militärischen Auseinandersetzung zwischen den USA und dem OPEC-Mitgliedsstaat bleibt jedoch bestehen.

Auf kurze Sicht wird die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer heute und morgen auch wieder auf die wöchentlichen US Ölbestandsdaten übergehen. Wie üblich wird heute um 22:30 Uhr das API erst einmal seine Schätzungen veröffentlichen, bevor das US Energieministerium (DOE) morgen um 16:30 Uhr seinen offiziellen Bericht samt Daten zu Raffineriebetrieb, Produktion und Nachfrage herausgeben wird. Einige Analysten gehen laut der Nachrichtenagentur Reuters davon aus, dass die landesweiten Rohölvorräte der USA in der vergangenen Woche abgenommen haben, wohingegen die Produktvorräte gestiegen sein sollen.

1.12.25

OPEC+ Versammlung bestätigt Pause bei Förderanhebung

Die Ölpreise starten mit etwas Rückenwind in die neue Woche nachdem die OPEC+ ihre geplante Pause der Produktionssteigerungen im ersten Quartal bestätigt hatte. Zugleich stoppte das Kaspische Pipeline-Konsortium (CPC) seine Exporte nach einem schweren Drohnenangriff und Spannungen zwischen den USA und Venezuela sorgen für zusätzliche Unsicherheit auf dem Markt.

Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Produzentenallianz OPEC+ bekräftigte am Sonntag nach einem regelrechten Sitzungsmarathon die dreimonatige Pause, die bereits Anfang des letzten Monats angekündigt worden war. Laut OPEC+ spiegele die Entscheidung die schwächeren saisonalen Marktbedingungen zum Jahresanfang wider.

Anh Pham, Senior-Analyst bei LSEG, stellt fest, dass der Markt positiv auf die Nachricht reagierte. „Seit einiger Zeit dreht sich alles um das Thema Ölüberschuss, daher sorgte die Entscheidung der OPEC+, ihr Produktionsziel beizubehalten, für eine gewisse Erleichterung und trug dazu bei, die Erwartungen hinsichtlich des Angebotswachstums in den kommenden Monaten zu stabilisieren.“

Hinzu kommen in dieser Woche neue Unsicherheiten von geopolitischer Seite. Denn während ein weiterer schwerer Drohnenangriff der Ukraine am Hafen von Noworossijsk erneut für Ex-portausfälle sorgt – diesmal aus Kasachstan und nicht aus Russland, spitzt sich der Konflikt zwischen den USA und Venezuela weiter zu.

Am Samstag hatte Donald Trump den Luftraum über dem südamerikanischen Land für geschlossen erklärt, nachdem die USA schon über Wochen ihre militärischen Drohgebärden Richtung Caracas verschärft hatten. Zwar relativierte der US-Präsident diese Aussage am Sonntag wieder, die Sorge vor einer Eskalation in der Region bleibt aber groß.

Bei der ING heißt es in einer Kundennotiz, dass „die Risiken für die Versorgung steigen, nachdem es weitere ukrainische Angriffe auf russische Energieinfrastruktur gegeben hat und die Spannungen zwischen den USA und Venezuela zunehmen.“ ING-Analyst Warren Patterson konkretisiert: „Obwohl die Marktaussichten aufgrund eines erwarteten Überangebots eigentlich negativ sind, sorgen die anhaltenden Versorgungsrisiken dafür, dass sich diese fundamentalen Faktoren nur langsam in den Preisen widerspiegeln“.

Unterdessen scheinen die Verhandlungen zwischen amerikanischen und ukrainischen Vertretern am Wochenende konstruktiv verlaufen zu sein. Ein endgültiger Durchbruch bleibt jedoch weiterhin aus. In dieser Woche sollen auch wieder neue Verhandlungen zwischen den USA und Russland stattfinden. Sollte es in absehbarer Zeit doch noch zu einer Waffenstillstandseinigung kommen, könnte dies zu einer Lockerung der Sanktionen gegen Moskau und zu höheren Ölmengen aus Russland führen.

28.11.25

OPEC+ Meeting am Sonntag: Förderpolitik wohl unverändert

Auch am heutigen Black Friday, dem Tag nach Thanksgiving, bleibt der Handel an ICE und NYMEX ausgedünnt. Insgesamt steuern die Kurse mit dem Ende des Novembers auch auf den vierten Monatsverlust in Folge und damit auf die längste Verlustserie seit 2023 zu.
Marktrelevant bleiben dabei heute das OPEC+-Treffen am Wochenende sowie die von den USA vorangetriebenen Bemühungen zur Beendigung des Ukraine Krieges. Die grosse Hoffnung auf einen schnellen Waffenstillstand ist inzwischen allerdings wieder merklich abgeflaut.
So hatte sich gestern auch erstmals seit längerem wieder Wladimir Putin zu Wort gemeldet und zwar grundsätzliche Gesprächsbereitschaft signalisiert, doch erneut hatte er auf die sehr starren Positionen Russlands gepocht, die eine Annäherung an Kiew quasi unmöglich machen. Der US Sondergesandte Steve Witkoff soll in der kommenden Woche nach Moskau reisen und weitere Verhandlungen führen.

Ein Ende des Konflikts hätte sicherlich einen Effekt am Ölmarkt, wenn auch in Händlerkreisen darüber diskutiert wird, wie dieser aussähe. Fakt ist: Russland ist einer der grössten Ölproduzenten weltweit, seine Lieferungen unterliegen jedoch harten westlichen Sanktionen. Eine mögliche Lockerung dieser Beschränkungen im Zuge eines Abkommens könnte bislang blockierte Mengen wieder für Abnehmer wie China, Indien und die Türkei verfügbar machen.
Wie sich ein solches Ergebnis auf die Ölpreise auswirken würde, ist jedoch offen, gibt Mukesh Sahdev von XAnalysts Pty zu bedenken. Es könnte einige Zeit dauern, bis ein mögliches Friedensabkommen zwischen der Ukraine und Russland zustande kommt, so dass Russland möglicherweise versuchen wird, einige Barrel zu lagern, anstatt sie schnell zu verkaufen. Dies könnte die Spotpreise zunächst sogar leicht stützen, bevor sie später unter Druck geraten, so Sahdev.
Insgesamt verlagert sich der Fokus der Anleger heute erst einmal wieder auf die OPEC+, die mit ihrer Förderpolitik ebenfalls das Potenzial hat, das erwartete Überangebot zu beeinflussen. Laut Insiderangaben dürfte die OPEC+ ihre Fördermengen diesmal aber unverändert beibehalten und an ihrem Plan festhalten, die Produktionsausweitungen Anfang 2026 auszusetzen. Im Kern der kommenden Sitzung steht eine langfristige Überprüfung der Förderkapazitäten der Mitgliedsstaaten, die die Quotenverteilung ab 2027 beeinflussen könnte.

27.11.25

Friedensprozess: Experten sehen begrenzte Auswirkungen auf Ölpreise

Der Ölmarkt bleibt auf Richtungssuche und versucht einzuschätzen, ob ein Waffenstillstand in der Ukraine tatsächlich erreichbar ist und wie sich dieser potenziell auf die globalen Ölströme auswirken würde. Dabei steht die Frage nach den Sanktionen im Zentrum. Allerdings dürfte der Handel heute aufgrund des US-Feiertags Thanksgiving dünn bleiben und die allgemeine Volatilität befeuern.

Unterdessen setzen sich die diplomatischen Bemühungen der USA fort. So soll der US-Sondergesandte Steve Witkoff in der kommenden Woche nach Moskau reisen, um mit der russischen Führung über eine mögliche Beendigung des inzwischen fast vier Jahre andauernden Krieges in der Ukraine zu sprechen. Erst gestern hatte ein hochrangiger russischer Diplomat erklärt, Russland werde bei einem Friedensplan keine wesentlichen Zugeständnisse machen.

Die Verhandlungen dürften also schwierig bleiben, weshalb die Skepsis gegenüber den Chancen eines tatsächlichen Friedensabkommens bei den meisten Marktbeobachtern überwiegt. Ein Abkommen zwischen der Ukraine und Russland ist nur dann relevant, wenn es sich in echten Ölfässern niederschlägt, kommentiert Haris Khurshid von Karobaar Capital. Der Markt braucht Pipelines, Schiffe und Verträge ein reines Handschlagabkommen reicht schlicht nicht aus.

Priyanka Sachdeva, Senior-Marktanalystin bei Phillip Nova richtet den Blick unterdessen auch wieder auf andere Faktoren, die den Markt bewegen: Die Ölpreise geben heute Morgen leicht nach, hauptsächlich aufgrund von Hoffnungen auf einen Durchbruch im Ukraine Konflikt und einen breiteren Abbau der Kriegsrisikoprämie. Dennoch wirkt der Markt vor dem OPEC+-Treffen und angesichts der Feiertagsflaute in den USA dünn und richtungslos.

Die OPEC+ kommt am Sonntag zu ihrem nächsten Treffen zusammen. Bei diesem werden diesmal alle 23 Mitgliedsländer vertreten sein und nicht nur die acht Partner, die seit dem Frühjahr ihre freiwilligen Förderkürzungen abbauen. Aus OPEC-Kreisen hiess es zuletzt, dass die Produktionsmengen dieses Mal nicht verändert werden dürften. Beim letzten Meeting der OPEC+8 im Oktober hatte man sich auf eine Pause der Anhebungen im ersten Quartal 2026 verständigt.

Unterdessen rückt auch die US Zinspolitik langsam noch einmal in den Fokus, denn in wenigen Tagen trifft sich die US Notenbank zu ihrer letzten Sitzung in diesem Jahr. Hier hofft man weiterhin darauf, dass die Fed ihre Zinsen noch einmal senken wird, was in der Regel das Wirtschaftswachstum anregt und damit auch die Nachfrage nach Öl stärkt.

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